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Wo Arbeiten im Homeoffice: Wohnzimmer, Küche vs. Arbeitszimmer – was ist besser?

Brauche ich fürs Arbeiten im Homeoffice ein eigenes Arbeitszimmer, oder tut es auch das Wohnzimmer? Oder geht auch der Küchentisch? Auf diese Fragen bzw. wo man Homeoffice am besten einrichtet, findet ihr im Folgenden ein paar Antworten und Tipps:

  • was ihr bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes beachten solltet
  • wie ihr euch eine Wohlfühl-Atmosphäre zum Arbeiten schaffen könnt
  • ob das Wohn-/Schlaf-/Esszimmer oder das Arbeitszimmer besser zu euren Bedürfnissen passt
Arbeiten auf der Couch? Besser nicht!

Warum die Couch keine Option ist

Endlich mal nicht im Büro am Schreibtisch setzen, sondern schön von der Couch oder Küche aus arbeiten. Das ist (oder war zumindest noch bis vor wenigen Wochen) eine verlockende Vorstellung für viele, die sich sonst am Arbeitsplatz ein Zimmer mit ihren Kollegen teilen mussten.

Doch wer länger im improvisierten Homeoffice am Esstisch oder Wohnzimmertisch sitzt, wird schlimmstenfalls irgendwann von seinem Rücken daran erinnert, dass so ein Schreibtisch in angenehmer Arbeitshöhe und ein entsprechender ergonomischer Stuhl auf die Dauer gar nicht mal so übel wären.

Auch fehlt beim Arbeiten im Wohnbereich oft der Stauraum für Unterlagen und Arbeitsutensilien, wenn keine Schubladen vorhanden sind und der Tisch zwischendurch auch noch als Esstisch genutzt werden soll. Für alle, die langfristig auch im Homeoffice arbeiten, kann es deshalb viele Vorteile haben, sich einen eigenen Arbeitsbereich oder sogar ein eigenes Arbeitszimmer einzurichten.

Ein eigener Arbeitsplatz fürs Homeoffice: Warum es sich lohnt

Wer mehrere Tage in der Woche von zu Hause aus arbeitet, sollte sich überlegen, einen eigenen, vollwertigen Arbeitsplatz einzurichten – denn das spart langfristig Zeit und Nerven. Vor allem, wenn man eine Familie oder weitere Mitbewohner hat, die Esszimmer, Küche und Wohnzimmer ebenfalls nutzen möchten, ist es praktisch, einen eigenen, ungestörten Arbeitsbereich oder ein Arbeitszimmer zu haben.

Doch was macht einen eigenen Arbeitsbereich oder Arbeitszimmer aus? An einem festen Arbeitsplatz hat – wie der Name schon suggeriert – alles seinen festen Platz:

  • Hier könnt ihr euch ein Ablage-System für Unterlagen und Büromaterial schaffen,
  • die Arbeitsbedingungen durch euer Wunschmobiliar gezielt optimieren und euch durch die räumliche Abgrenzung voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren.

Was braucht man fürs perfekte Arbeitszimmer?

Gerade bei einem langen Arbeitstag von sechs bis acht Stunden oder mehr ist es wichtig, dass ihr für euren Körper optimale Bedingungen schafft. Dazu gehört die Einrichtung des Arbeitsplatzes, für die ihr folgendes Basic-Mobiliar braucht:

  • ein Schreibtischstuhl, der bequem ist und den Rücken schont,
  • einen Schreibtisch in optimaler Höhe, vor dem ihr gerade sitzen und arbeiten könnt (oder sogar höhenverstellbar, sodass ihr abwechselnd im Stehen und Sitzen arbeiten könnt)
  • gute Lichtverhältnisse durch einen hellen Standort und eine Schreibtischlampe im Winter
  • ausreichend Ablageflächen, wie zum Beispiel einen Rollcontainer mit Schubladen, der reichlich Platz bietet, um darauf zum Beispiel einen Drucker abzustellen und darin Unterlagen zu verstauen. Je nach Arbeitsmaterial sind auch Schränke, Schreibtischfächer und Regale praktisch, um Ordner und/oder Fachliteratur unterzubringen

Technische Ausstattung

Ob ihr bei eurer Arbeit schreibt, rechnet, zeichnet, gestaltet oder Dokumente bearbeitet: Das Herzstück eures Homeoffice-Arbeitsplatz ist die technische Ausstattung.

Während manche Arbeitgeber ihre Angestellten mit entsprechenden Dienst-Laptops oder anderen Geräten ausstatten, müssen sich andere – vor allem Selbstständige – selbst mit dem entsprechend benötigten Zubehör ausstatten.

  • Hierfür solltet ihr den entsprechenden Platzbedarf gleich bei der Einrichtung eures Arbeitsplatzes mit einplanen.
  • Ein Laptop oder Tablet kommt logischerweise mit weniger Schreibtischfläche aus als ein PC mit Zweitbildschirm.
  • Geräte wie Drucker oder Scanner die nicht im Dauereinsatz sind, können zwar im Bestfall gleich mit auf dem Schreibtisch untergebracht sein, oder aber ganz flexibel auf Rollcontainer, Schrank und Co. platziert werden.
  • Auch eine gute Beleuchtung ist wichtig. Achtet darauf nicht gegen die Sonne zu arbeiten.
  • Mehrere Bildschirme sind nicht für jeden notwendig. Das kommt auf die Thematik an.
  • Weitere Arbeitsmaterialien, wie Maus, Tastatur etc. sind natürlich obligatorisch.
  • Welche Dinge ihr noch braucht hängt natürlich von eurer Tätigkeit ab. Das könnte eine Zeichenunterlage, ein Telefon oder aber ein Taschenrechner oder Stiftehalter.

Eigenes Arbeitszimmer erforderlich – Wohnzimmer nur Notlösung

Ein Nachteil des Arbeitszimmers ist, dass es – es heißt ja schon so – einen eigenen Raum benötigt. Doch wer eine ausreichend große Wohnung oder ein Haus hat und häufiger von zu Hause aus arbeitet, ist mit einem eigens dafür ausgerichteten Arbeitszimmer schon am besten bedient. Das lässt sich nicht nur steuerlich absetzen (mehr dazu später), sondern auch gezielt für die eigenen Arbeitsbedürfnisse einrichten:

  • Ordnungsmenschen können sich hier beispielsweise klare Strukturen schaffen, die sie zum Arbeiten brauchen ohne darauf zu achten, wie sich die Unterlagen störungsfrei ins Gesamtbild des Raumes einfügen.
  • Kreativ-Chaoten können sich die passende Wohlfühl-Atmosphäre schaffen, ohne diese nach getaner Arbeit auflösen zu müssen, weil der Tisch noch für andere Zwecke gebraucht wird.
  • Bei einem eigenen Arbeitszimmer ist meistens auch ausreichend Stauraum für Unterlagen, Ordner und die Archivierung von Projekten gegeben, ohne dass diese das Raumbild stören.
  • Auch die eigene Tür, die sich schließen lässt, ist hilfreich, wenn man beim Arbeiten seine Ruhe braucht, trotz weiterer Personen im Haushalt in Ruhe telefonieren möchte und sich auch psychisch durch den Raum auf die richtige Arbeitsstimmung und die entsprechende Konzentration einzustellen.

Das Arbeiten im Wohnzimmer, gerade wenn man es nicht dauernd für sich alleine hat, ist keine Option.

Für gelegentliches Homeoffice: Raumteiler besorgen

Wer nur ab und zu mal von zu Hause arbeitet und nicht die Möglichkeit hat, einen eigenen Raum für die Arbeit zu reservieren oder dies schlicht und einfach nicht möchte, kann sich auch in einem Wohn-, Schlaf- oder Esszimmer schon mit wenig Aufwand einen soliden Arbeitsplatz schaffen.

  • Dieser kann – um möglichst störungsfrei arbeiten zu können – zum Beispiel an einem Eckplatz im Raum angesiedelt werden, wenn möglich mit Tageslichteinfall.
  • Ein Raumtrenner kann hier helfen, diesen Arbeitsplatz bei Bedarf aus optischen, akustischen oder anderen Gründen vom Rest des Raumes abzuschirmen.
  • Dieser Raumtrenner kann auch einen praktischen Nutzen haben – etwa als Regal, das von beiden Seiten offen ist oder dessen Rückwand sich optisch in den Raum einfügt. Wer es offener liebt und dennoch eine Trennung des Arbeitsbereichs vom übrigen Raum wünscht, kann zum Beispiel auch hohe Zimmerpflanzen als luftigen Raumteiler nutzen.

Tipps & Tricks fürs Arbeitszimmer

Für welche Lösung – ob Arbeitszimmer oder Arbeitsbereich – ihr euch auch entscheidet: Wichtig ist, dass ihr euch an eurem Arbeitsplatz wohlfühlen und konzentrieren könnt. Dazu solltet ihr nicht nur einen bequemen Sitzplatz und einen ausreichend großen Schreibtisch haben, sondern auch auf ansprechendes Design oder eine Gestaltung setzen, die euch gefällt.

Denn das Auge arbeitet mit: Eine tolle Schreibtischlampe nach eurem Geschmack, witzige Büro-Gadgets von der Massage-Maus bis zum USB-Ventilator, Fotos oder Kunstwerke die eure Laune heben – eurer Fantasie sind bei der Gestaltung eures eigenen Privatbüros keine Grenzen gesetzt.

Wer seinen Schreibtisch im Wohnbereich hat, kann hier ein Modell suchen, das zum anderen Mobiliar passt im Raum gut passt. Je nach Geschmack muss dieser vom Stil her dabei nicht zwingend genauso aussehen wie die anderen Möbel, sondern kann auch einen schönen Kontrast bieten, wie ein etwa ein auffälliger Hingucker in antikem oder modernem Design.

Extra-Tipp: Arbeitszimmer steuerlich absetzen

Wer ein eigenes Arbeitszimmer bei sich im Haus oder in der Wohnung einrichtet, kann dieses unter bestimmten Voraussetzungen steuerlich absetzen.

  • Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn für die Tätigkeit ein Schreibtisch benötigt wird, aber der Arbeitgeber dafür keinen eigenen Arbeitsplatz bereit stellt, wie es etwa bei Lehrerinnen und Lehrern in der Regel der Fall ist.
  • Auch als Selbstständige könnt ihr euer Arbeitszimmer absetzen – genauso wie für die Arbeit benötigte Ausstattung vom Drucker über das Laptop bis zum Schreibtisch.
  • Oft ist es in dem Fall auch möglich, teurere Anschaffungen über mehrere Jahre hin abzusetzen – hier könnt ihr euch am besten Tipps von eurem Steuerberater holen oder euch online informieren, zum Beispiel bei VLH.

Fazit

Wenn ihr könnt, ist ein eigenes Arbeitszimmer, das optimal auf eure Bedürfnisse zugeschnitten ist, immer der bessere Arbeitsplatz als eine Couch oder ein Esstisch.

  • Denn nur dort habt ihr einen festen Platz für eure Unterlagen und müsst sie nicht für jede Mahlzeit oder nach Feierabend restlos wegräumen.
  • Wer jedoch keinen Platz für ein eigenes Arbeitszimmer hat, kann schon mit ein paar Basics seinen festen Arbeitsplatz im Wohnzimmer, Schlafzimmer oder Esszimmer schaffen.
  • Dazu gehören neben einem geeigneten Schreibtisch und Stuhl auch ausreichend Ablagemöglichkeiten und ein Raumtrenner.

FAQ

Ist es sinnvoll, seinen Schreibtisch ins Wohnzimmer oder Schlafzimmer zu stellen?

Es ist nur dann sinnvoll, seinen Schreibtisch im Wohnzimmer oder Schlafzimmer aufzubauen, wenn dort ein konzentriertes Arbeiten möglich ist. Deshalb solltet ihr vorher überlegen, in welchem Raum ihr ausreichend Licht und Ruhe habt, wo ihr euch am wohlsten fühlt und wo außerdem genug Stauraum vorhanden ist.

Denn zu einem Arbeitsplatz gehören nicht nur Stuhl und Schreibtisch, sondern in der Regel auch weiteres technisches Zubehör und Unterlagen, die untergebracht werden möchten.

Was sind die Vorteile eines separaten Arbeitszimmers?

Die Vorteile eines separaten Arbeitszimmers sind, dass dieser Raum ganz auf die Arbeitsbedürfnisse ausgerichtet sein kann. Ob kreatives Chaos, hinter dem man nach Feierabend getrost die Tür schließen kann, oder vertrauliche Akten, die ihren Platz im Regal oder auf dem Schreibtisch haben – in einem eigenen Arbeitszimmer stört dies nicht die Optik des übrigen Wohnraums und kann dort verbleiben.

Wie viel Platz braucht man im Zimmer?

Mindestens zwei Quadratmeter sollte ein Arbeitsplatz haben, um dort einen Schreibtisch unterzubringen. Je nach Bedarf (wenn zum Beispiel ein zweiter Bildschirm und weiteres Equipment benötigt wird) sollte jedoch mehr Raum eingeplant werden.

Für das Unterbringen von Unterlagen können auch Regale und Schränke notwendig sein. Ist der Platz da, kann ein Arbeitsbereich auch fünf, zehn oder fünfzehn Quadratmeter haben – Hauptsache, ihr könnt ohne Beengung dort lange sitzen und konzentriert arbeiten.


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